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Wir setzen uns für Graupapageien ein
  • Graupapageien verfügen über Gefühle - Wir auch?

    Der Graupapagei Alex und Irene Pepperberg sind Lesern von Papageienzeitschriften bekannt. Alex wurde von der Tierpsychologin Irene Pepperberg bis zu seinem Todestag im Jahre 2007 für über 30 Jahre wissenschaftlich begleitet. Nach Ansicht der Harvard-Forscherin hatte er den intellektuellen Stand eines fünfjährigen Kindes. Die größte Erkenntnis jedoch war es, dass jetzt Verhaltenswissenschaftler von Alex lernen konnten, dass auch Tiere über Intelligenz verfügen und eigenständig und vor allem kreativ denken können. Das hat letztlich zu einem neuen Ansatz für Forschungen auf diesem Gebiet geführt und wirkt bis heute fort. 

    Aber unsere Wertschätzung und damit unser Verhalten den Tieren gegenüber hat sich kaum geändert. Dabei sollten intelligente Lebenwesen, also auch Tiere, ein Recht auf tiergerechtes Leben, körperliche Unversehrtheit und freie Entfaltung haben. Aber sie bleiben zumeist Objekte ökonomischer Interessen. Im Falle des Graupapagei zu oft ein sinnleeres Objekt zum Spielen, zum Angeben, zum Zeitvertreib und zum Wegwerfen.


Grundsätzliches zur Haltung

  • große Außenvoliere mit großem Schutzhaus (beide etwa gleich groß) mit  Schlupfwinkeln (Rückzugsmöglichkeiten). Der Begriff Schutzhaus ist eigentlich irreführend. Dieser Raum sollte eigentlich der Größte sein, denn hier hält sich der Graue meistens auf.

  • ständige Flugmöglichkeit - auch nachts

  • keine Wohnungshaltung; aber sehr sinnvoll ist ein separat zu heizendes Zimmer mit direktem Ausgang zur Außenvoliere

  • während der kalten Tage nicht mehr als 14-15°Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit (möglichst bei 50-60%)

  • täglich möglichst langen Aufenthalt in der Außenvoliere (UV-Licht  Aufnahmemöglichkeit). Spezielle Vogel-Leuchten im Innenbereich sind  nutzlos, aber flimmerfrei sollten die Leuchtstoffröhren sein. Dazu gibt es  auch automatische Dimmer für die Sonnenauf- und untergangsimulation. Wir betreiben dimmbare LED-Leuchtstoffröhren, um Energie zu sparen.

  • ständige Bademöglichkeit anbieten (außer bei Frost)

  • intensive Beschäftigung über Nahrungssuche und Knabber- sowie Klettermöglichkeiten

  • schaffen einer stabilen sozialen Umgebung, weil Papageien soziale Ordnung brauchen. Dies geht am besten über einen geeigneten Partnervogel oder in einer Gruppe

  • anbieten des 12-12-Stunden Tages. Also 12 Stunden Schlaf bei Mondlichtsimulation und maximal 12 Stunden bei hoher Helligkeit. Zudem wäre  eine Mittagsruhe von 3-4 Stunden sinnvoll

  • Stille bedeutet Gefahr, also dezente Geräusche (Radio) tagsüber anbieten, wenn die Grauen nicht gerade in der Außenvoliere sind und dort Umweltgeräusche hören

  • Kleinkinder zusammen mit Grauen können  problematisch sein. Erhebliches Verletzungsrisiko und dauerhafte  Gesichtsnarben durch einen eifersüchtigen Graupapagei selbst bei Erwachsenen werden beobachtet.